Feine Biere für Genießer:innen
Echt gutes Bier. Das sollte eigentlich kein zu großer Anspruch an dieses wunderbare Getränk sein. Wem die kommerziellen Brauereien nicht genug Abwechslung bieten, wird mit Freude den Beginn der Craftbier-Ära vor einigen Jahren begrüßt haben.
2007 stand Florian Löhndorf vor einem winzigen Ladengeschäft in Minehead (GB) und sah mit großen Augen auf die ausgestellten Homebrewing-Sets. Der Gedanke, so ein Set zu erwerben wurde verworfen, da der Platz auf der Campingtour durch Exmoor nicht auf ein zusätzliches Gepäckstück ausgelegt war. Doch der Wunsch war geboren - einmal selbst Bier brauen, das hätte was!
Auch Thomas Bock war begeistert von der Craftbier Bewegung, die vor einigen Jahren ausgehend von England in den '70ern über die USA und Skandinavien auch Deutschland erfasste. Der Gedanke selbst Bier zu brauen kam immer mal wieder auf, besonders, wenn er im Ausland auf interessante Biersorten stieß.
Erst als sich einige Jahre später die Wege der beiden kreuzten und man sich über Musik, kochen und backen unterhielt, nahm der Gedanke eigenes Bier zu brauen ganz langsam Gestalt an. 2021 wurde der Plan konkret, um dann 2022 zum ersten Mal in die Tat umgesetzt zu werden.
Florians 50. Geburtstag lieferte den Anstoß, sich eingehend mit der Materie Bier zu befassen. Was braucht man an Hardware? Welche Brauverfahren gibt es? Wie kann man normale Biertrinker mit etwas abholen, das anders ist als das übliche norddeutsche Pils, aber doch nicht so anders wie z.B: ein NEIPA?
Die Richtung war klar: handwerklich brauen! Die Grundausstattung wurde gemeinschaftlich angeschafft, Platz im Schuppen auf einem Hinterhof in Glückstadt freigeräumt und der erste Sud angesetzt, ein Böhmisches Pils. Der Name der Hobbybrauerei ist eine Übersetzung des Brauortes ins Dänische: LYKKEBY; das Geburtstagsbier heißt natürlich Glückspils. Ein Logo und das Etikett werden in Kooperation mit Loonydesign entwickelt, die Flaschen sollen ja was hermachen.
Der erste Braukessel war eine Katastrophe, ein eilig angeschaffter Tauchsieder sorgte vor allem für Röstaromen im Endprodukt, und über den Mut, ein untergäriges Bier als ersten Versuch zu brauen, kann man eigentlich nur den Kopf schütteln...
Dennoch war das Ergebnis so gut, dass das Pils nochmals für die Feier im Sommer gebraut wurde. Das Bier kam gut an, weitere Pläne wurden geschmiedet. Als letztes Bier für 2022 wurde ein obergäriges Bockbier mit weihnachtlichen Gewürzen gebraut. Immer neue Ideen für verschiedene Bierstile kommen auf und werden u.a. von Exkursionen zu Craftbier-Brauern befeuert.
Im Dezember 2022 wurde der Julbock probiert und für gut befunden; einige Flaschen wurden an Freunde und Familie verschenkt, um Rückmeldungen zu bekommen. Diese waren durchweg positiv, auch wenn einige Flaschen extrem wenig Kohlensäure hatten. D.h. an der Karbonisierung müssen wir noch arbeiten.
Die beste Kritik gab es am Silvesterabend, als Ian, der Kopf hinter SIMIAN Ales, unser Julbock probierte und es für gut befand. So starten wir motiviert und mit vielen Ideen in das Jahr 2023! Ein paar Brautage sind schon fest eingeplant...